Philosophie

Aufgaben und besonderes Anliegen der "Die kleine Gesellschaft mbH“ sind es, eine kindgerechte Welt zu schaffen, die sich am Tempo und an den Bedürfnissen der Kinder orientiert - die ihnen Zeit für eigene Aktivitäten gibt. Dabei werden verschiedene pädagogische Ansätze verknüpft, denen gemeinsam ist, dass sie die natürlichen Lernprozesse des Kindes berücksichtigen.

 

"Die kleine Gesellschaft mbH" versteht sich als einen Ort der Anregung und Begegnung.

Hier werden die Kinder durch die planvolle und Neugier weckende Umgebung und die Erzieher durch das Tun und die Interessen der Kinder angeregt. Kinder und ihre Familien, Erzieher und Nachbarschaft werden durch die räumliche und organisatorische Gestaltung der Kindertagesstätte zur Begegnung miteinander eingeladen.

1. Unser Pädagogisches Leitbild

Jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit und bringt seinen "Rucksack" an Fragen, Ideen und Erfahrungen mit.

In der kleinen Gesellschaft wollen wir diese Ressourcen auspacken und weiterentwickeln.

 

Wir arbeiten nach den gesetzlichen Bestimmungen der Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII), des Sächsischen Kindertagesstätten Gesetzes (SächsKitaG), der Verordnung des Sächsischen Sozialministeriums (SMS), des Jugendamtes der Stadt Leipzig, des Gesundheitsamtes und des kommunalen Bauordnungsamtes.

Der Sächsische Bildungsplan bildet die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit.

 

Die Kindertagesstätte ist eine sozialpädagogische Einrichtung und hat neben der Betreuungsaufgabe einen eigenständigen Erziehungs- und Bildungsauftrag als Elementarbereich des Bildungssystems. Die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes und die Beratung und die Information der Erziehungsberechtigten sind von wesentlicher Bedeutung; die Kindertagesstätte ergänzt und unterstützt dadurch die Erziehung des Kindes in der Familie.

1.1. Jedes Kind ist ein Original

Wir betrachten jedes einzelne Kind als unverwechselbare Persönlichkeit  mit  eigenem Entwicklungstempo, eigenen Fähigkeiten, Stärken und Schwächen.


Wir stärken Kinder in ihrem Selbstwertgefühl. Wir bieten den Mädchen und Jungen die Erfahrung von Verlässlichkeit, Geborgenheit, Orientierung und Gemeinschaft und ermöglichen ihnen den Umgang mit Eigenverantwortung und Freiheit. Das Kind erfährt bei uns, dass es durch die Gemeinschaft sein eigenes Leben bereichern kann.

1.2. Kinder begleiten und fördern

Wir fördern in einer kindgerechten Umgebung, in Spiel- und Freiräumen, die individuelle und soziale Entwicklung des Kindes, unterstützen die Lerninteressen der Jungen und Mädchen und eröffnen ihnen Möglichkeiten zum Erproben ihrer Fähigkeiten und ihrer Kreativität. Wichtig ist uns eine Pädagogik, die vom Kind - und dabei vor allem von seinen Stärken - ausgeht. Die Kinder sind an der Mitgestaltung ihrer Lebensräume beteiligt.

1.3. Unser Bild vom Kind

Unsere Kinder sind unsere wichtigsten Gäste, die zu uns ins Haus kommen, sorgsame Zuwendung erfahren, eine Zeit lang verweilen und dann aufbrechen, um ihre eigenen Wege zu gehen.

 

Jedes Kind ist von Geburt an ein vollwertiger Mensch. Es hat seine persönliche Art zu sehen, zu fühlen, zu denken und sich zu äußern.

 

Das Kind ist Forscher und Entdecker. Es erkundet aktiv, aber auch mit anderen Kindern und Erwachsenen, sich selbst und die Welt. Es eignet sich dabei Wissen an und ist bei seinen Aktivitäten Erfinder, Künstler, Handwerker und Philosoph zugleich. Das Kind ist aktiver Konstrukteur seines Wissens. Es ist motiviert, kreativ, konzentriert und ausdauernd, wenn es selbst handeln, denken und experimentieren darf. Es nimmt nicht durch Belehrung Wissen auf. Es lernt nachhaltig, wenn es Erfahrungen selber machen darf.


Das Kind kann sich auf vielfältige Art und Weise ausdrücken. Es hat "100 Sprachen". Es drückt sich über Gestik, Mimik, Spiele, Tanz, Musik, Worte, künstlerische Werke (Bilder), Bewegung und vieles mehr aus. Es ist reich an Ideen und Einfällen. Das Streben nach Autonomie, danach sich selbst und seinen eigenen Weg zu finden, die Individualität,  die Persönlichkeit und die Selbständigkeit des Kindes bilden die Basis der gesamten pädagogischen Arbeit.

 

Die Organisation des kindlichen Alltags stellt für die Kinder eine große Herausforderung bezüglich ihrer Individualität und der Rollenkompetenz dar. Unsere Aufgabe ist es, dem Kind zu helfen, zu sich selbst, aber auch zu seiner Rolle innerhalb der Gruppe zu finden.

 

1.4. Die Eingewöhnung

Der Übergang aus der Familie in den noch neuen Lebensbereich Krippe ist für viele Kinder eine besondere Herausforderung. Ob sich das Kind gut einlebt, hängt entscheidend von der Gestaltung dieses Übergangs ab.

 

Damit das Kind die erste längere Trennungsphase von den bislang wichtigsten Bezugspersonen möglichst stressfrei erlebt, legen wir Wert auf eine fachlich fundierte, gut  vorbereitete, individuell ausgerichtete Eingewöhnungsphase. In Anlehnung an das Berliner Eingewöhnungsmodell und eigene Erfahrungen der letzten 5 Jahre schaffen wir einen sanften Übergang vom Elternhaus in die Kinderkrippe. Nur eine behutsame Eingewöhnungszeit prägt das Bindungs- und Lernverhalten positiv.


Die optimale Gestaltung des Übergangs bedarf der engen Zusammenarbeit zwischen Eltern und Bezugserzieher. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es,  eine emotionale und kontinuierliche Bindung zu schaffen, die dem Kind inneren Halt, Schutz, Sicherheit, Geborgenheit und Urvertrauen bietet. Wichtiger Wegbegleiter ist in dieser Zeit auch ein vertrauter Gegenstand, wie z.B. das Schnuffeltuch, das Kuscheltier oder  eine Flasche. Er baut eine Brücke zwischen Elternhaus und Krippe.

1.5. Ein Portfolio von Anfang an

Für jedes Kind wird mit Beginn der Kita-Zeit ein Portfolio angelegt, das die Entwicklungs- und Bildungsfortschritte des Kindes transparent macht.

Im täglichen Miteinander wird jedes Kind von uns genau beobachtet. Wir achten auf sein Verhalten und seine Interessen. Wichtig ist dabei eine wertfreie Beobachtung, die schriftlich festgehalten wird. Mit dieser Dokumentation erfassen wir zielgerichtet und effektiv Situationen und damit zusammenhängende Selbstbildungsprozesse.


Der Beobachtung und Dokumentation folgen die Reflexion und Analyse der eigenen Arbeit und der Entwicklung eines jeden Kindes. So werden Entwicklungs- und Bildungsprozesse deutlich und können weitere Schritte hin zur vollen Entfaltung des Entwicklungspotentials eingeleitet werden.

Die Dokumentation ist eine wesentliche Arbeitsgrundlage in der Zusammenarbeit mit den Eltern. In persönlichen Gesprächen informieren wir die Eltern regelmäßig über den Entwicklungsstand ihres Kindes, erörtern und beraten.

Das Portfolio umfasst Beobachtungsbögen, Lerngeschichten, Fotodokumentationen, eigene Werke und besondere Erlebnisse. Im Kindergartenalter können die Kinder mit ihrem Portfolio selbständig arbeiten, Fotos einkleben und Werke abheften. Einige werden ihr Portfolio auch nur betrachten oder mit anderen über die Bilder sprechen.

1.6. Freispiel

Das Freispiel ist  eine Hauptbeschäftigung im Alltag des Kindes. Auf vielfältige Weise erschließt sich das Kind dabei in dem ihm eigenen Entwicklungstempo seine Umwelt und setzt sich aktiv mit ihr auseinander.

Voraussetzung für die Selbständigkeit des Kindes im Freispiel sind anregend gestaltete Räume, ungestörte Zeit und eine vertrauensvolle, gewährende Haltung der Erzieher. Es soll in dieser Zeit kein vorgegebenes Ziel erreicht werden, sondern der spielerische Weg selbst ist das Ziel.

Mühseliges Probieren und Wiederholen sind keine Zeitverschwendung. Kinder wollen ihre eigenen Lösungen finden. Die so gewonnenen Erkenntnisse sind leichter auf andere Situationen übertragbar, weil die Lernerfahrungen breiter gefächert sind. Den Kindern steht einerseits eine gefestigte Basis für Bewegung und Denken zur Verfügung, andererseits können sie mit Mut, Phantasie und Kreativität neue Verhaltensweisen ausprobieren.

Fehler sind Lernchancen. Misserfolge werden nicht bestraft. Kinder probieren immer wieder und können ihre Ziele auch über mehrere Tage verfolgen. Ihnen sofort eine Lösung vorzugeben, zerstört ihre Neugier, ihre Leistungsmotivation und ihr Selbstvertrauen. Kinder brauchen für ihr freies Spiel eine Atmosphäre aus Zeit, Muse, Gelassenheit und Ruhe.

 

 

2. Schulvorbereitung

Einmal wöchentlich treffen sich die älteren Kinder in der Vorschulgruppe. Für sie beginnt nun ein weiterer großer Entwicklungsabschnitt: Endlich sind sie ein Vorschulkind und gehören zu den "Großen“! Das Kind erfährt die Schulzeit als einen Lebensabschnitt, der ihm Neues und Aufregendes bietet.

Vorschulanfänger müssen natürlich noch nicht lesen, schreiben und rechnen können. Aber andere Fähigkeiten werden beim Schuleintritt vorausgesetzt, da sie den Schulalltag erleichtern. Zur positiven Bewältigung der Schule gehören z.B. Fähigkeiten wie: sich frei von Angst an Neues heranzuwagen, wissbegierig und motiviert Dinge auszuprobieren, sich auch durch Misserfolge nicht entmutigen zu lassen.

Ein Kind auf die Schule vorzubereiten bedeutet, es in seiner Geschicklichkeit und Selbständigkeit, seiner Sprache und seinem Sprachverständnis zu fördern, sowie Gedächtnis und Konzentration zu "trainieren“. Es ist uns wichtig, das Interesse der Kinder an Buchstaben und Lauten, an Mengen und Zahlen zu wecken, zu entwickeln und aufrechtzuerhalten. Wir möchten die Fähigkeit fördern, Aufgaben zu übernehmen und für deren Erledigung verantwortlich zu sein. Und bei all dem stehen die Freude am Lernen, das Interesse an Neuem, die Förderung des Selbstwertgefühls und der Stolz auf das Erreichte im Vordergrund. Wir wollen erreichen, dass die Kinder dem Schuleintritt neugierig und aufgeschlossen entgegensehen und Kenntnisse über ihre Umwelt sowie Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Erfassung dieser Umwelt entwickeln.